Mai 4

Weibliche Archetypen Teil I/3 | Alte Weise, Jungfrau, Mutter, Wilde Frau

In dieser Blogserie spreche ich mit dir über verschiedene weibliche Archetypen. Im heutigen ersten Beitrag teile ich mit dir, welche Archetypen wir im Laufe unseres Menstruationszyklus durchlaufen, welcher Mondphase sie jeweils entsprechen und was du konkret tun kannst, um dich mit ihnen zu verbinden und ihre individuelle Kraft voll auszuschöpfen.

Was sind Archetypen?

Der Begriff der Archetypen geht auf den Psychoanalytiker Carl Gustav Jung zurück. Damit gemeint sind Urformen oder Grund-Prägungen – also bestimmte Elemente, Assoziationen, die wir alle, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Kultur mit etwas verbinden.

Schließe einmal kurz deine Augen und denke an das Wort „Königin“. Du wirst sofort eine bestimmte Energie, bestimmte Eigenschaften und Qualitäten, ein bestimmtes Gefühl dafür haben, was und wie eine Königin ist. Das ist ein Archetyp. 

(Weibliche) Archetypen sind nichts Statisches oder fix Definiertes. Je nach Quelle, die man fragt, gibt es eine unterschiedliche Anzahl an weiblichen Archetypen, manche sprechen nur von drei oder vier, manche von 13, manchmal heißen sie ein wenig anders – für diese Reihe habe ich mich für zwölf entschieden, über die ich mit dir sprechen möchte: 

Wir tragen jeden dieser Archetypen in uns, manche mehr, manche weniger ausgeprägt. Je nach Tagesform, Situation und auch Lebensphase leben wir bestimmte Anteile bzw. immer eine Kombination von ihnen stärker oder weniger stark aus.

Wenn wir z.B. Kinder großziehen, verkörpern wir sehr stark den Archetypus der Mutter. Wenn wir unser eignes Business aufbauen, hilft uns die Königin in uns und wenn wir etwas Neues erschaffen, leben wir vielleicht die Künstlerin stärker aus.

Weibliche Archetypen & Menstruationszyklus

Starten möchte ich diese Reihe mit den vier weiblichen Archteypen, die wir monatlich im Menstruationszyklus durchlaufen. Du erfährst, in welcher Phase deines Zyklus sie besonders ausgeprägt sind, welche Mondphase dem entspricht und auch, was in diesen Phasen wichtig ist, worauf du achten kannst und was du tun kannst, um dich noch besser mit dem jeweiligen Archetypus zu verbinden.

Jeden Monat bzw. in jedem Menstruationszyklus durchlaufen wir diese Archetypen bzw. diese vier Phasen und sind in jeder Zyklusphase mit dem jeweiligen Archetypus noch ein bisschen stärker verbunden. Wenn du die Pille einnimmst, durchläufst du rein körperlich natürlich nicht dieselben Phasen wie ohne – energetisch aber schon. In diesem Fall kannst du dich an den Mondphasen orientieren und dann den Neumond als ersten Zyklustag nehmen. 

Die Alte Weise

Im Zyklus entspricht sie der Phase der Menstruation. Dies ist auch der „innere Winter“. Die entsprechende Mondphase ist der Neumond.

Die Alte Weise steh für Erfahrung, für Weisheit, für Alterung, für den Verlust von Fruchtbarkeit (vorübergehend) und äußerer Schönheit. Sie verfügt über sehr viel Erfahrung, Weisheit und Wissen und ist sehr klar, sehr verbunden mit sich selbst, mit der Welt, aber auch mit dem Göttlichen und sie vertraut auf ihre Intuition.

In dieser Phase hat unser Körper weniger Energie, fühlt sich vielleicht ein bisschen schwer an und wir brauchen mehr Schlaf. Es ist aber auch die Phase, in welcher wir den stärksten Zugang zu unserer inneren Weisheit haben, sehr offen und gleichzeitig auch sensibel und verletzlich sind. Wir träumen intensiver, nehmen mehr wahr, haben vielleicht auch Visionen. Es ist also eine Zeit, in der wir uns nach innen wenden dürfen, träumen, alles ein bisschen langsamer angehen dürfen.

Es ist eine Phase der Reinigung, des Loslassens von Altem, von dem, was wir nicht mehr brauchen, was uns nicht mehr dient und gleichzeitig der intensiven Verbindung „nach oben“ zum Göttlichen/Universum. Nimm dir in dieser Zeit viel Raum für dich und deine Selbstfürsorge, nimm ein heißes Bad, kuschel dich auf dem Sofa ein mit einem guten Buch, einem Film, was auch immer dir guttut und die Verbindung zu dir selbst stärkt.

Mit der Alten Weisen können wir uns außerdem gut verbinden, wenn wir in eine neue Lebensphase eintreten, ein neues Kapitel in unserem Leben öffnen und uns weiterentwickeln wollen. Wenn wir gut mit ihr verbunden sind, können wir auch den Menschen in unserem Umfeld, vor allem anderen Frauen, Mitgefühl und Führung bieten.

Die Jungfrau

Im Zyklus entspricht sie der Phase nach der Menstruation und vor dem Eisprung und wird auch der „innere Frühling“ genannt. Die entsprechende Mondphase ist der zunehmende Mond.

Die Jungfrau steht für Wiedergeburt, für Neuanfang, für gute Laune und frische, positive Energie. Sie ist der Teil in uns, der lebenshungrig ist, vor Energie strotzt und die Welt erobern will. Sie ist positiv und optimistisch, eine Frau, die sich noch findet, den Weg dorthin aber vollkommen genießt, sich ausprobiert, verspielt ist und auch keine Angst davor hat, mal die Regeln zu brechen.

In dieser Phase fühlen wir uns gereinigt, frisch, glücklicher und energetisiert. Es ist eine Zeit der Ausrichtung, in der wir losgehen, nach vorne gehen möchten, um neue Projekte zu starten und unsere Ziele und Träume zu verwirklichen.

Um dich mit der Jungfrau zu verbinden, kannst du dir Räume schaffen, die ich inspirieren, dich neu und kreativ denken lassen. Probiere Neues aus – egal, ob du malst, eine neue Sportart oder ein neues Rezept ausprobierst, deine Möbel umstellst oder dir einen Tag frei nimmst, um dich einfach treiben zu lassen.

Die Mutter

Im Zyklus entspricht sie der Phase des Eisprungs oder auch dem „inneren Sommer“. Die entsprechende Mondphase ist der Vollmond.

Die Mutter ist der Teil in uns, der sehr kontaktfreudig ist, gerne Zeit mit anderen verbringt, sie auch gerne unterstützt und für sie da ist und sein Sozialleben einfach voll ausschöpfen möchte. Die Energie der Mutter ist sehr mitfühlend und nährend. Sie liebt es, andere zu umsorgen und ist auch so ein Stück weit selbstlos.

Die Phase des Vollmonds ist die Phase, in der unsere Kraft und Energie einen Höhepunkt erreichen, in der wir auch die nötige Kraft haben, um andere zu nähren und zu unterstützen und zu bestärken. Sie birgt außerdem auch die Fähigkeit, selbst das größte Chaos zu bändigen und gut zu bewältigen.

Wir sind fruchtbar (im physischen wie im übertragenen Sinn), sehr weiblich, sehr sinnlich und sehr kreativ. Es ist also eine sehr kraftvolle Phase und perfekt, um etwas Neues zu starten. Es ist außerdem auch die Phase des Empfangens, des offen seins für Veränderungen, die uns wachsen und aufblühen lassen.

Um dich mit der nährenden, erdenden Kraft der Mutter zu verbinden, kannst du z.B. nach draußen gehen und dich mit der Natur verbinden, was auch immer das für dich dann bedeutet – ob du z.B. spazierengehst, waldbadest oder gärtnerst. Lebe außerdem deine Kreativität aus, erschaffe Neues, unternimm etwas mit den Menschen, die dir wichtig sind. Und du darfst ins Empfangen gehen – gönn dir eine Massage, eine Maniküre, ein leckeres Essen, verwöhne dich selbst mit einem Bad, mit frischen Säften, was auch immer dir guttut.

Die Wilde Frau

Im Zyklus entspricht sie der Phase nach dem Eisprung und vor der Menstruation. Sie wird auch als „innerer Herbst“ bezeichnet. Die entsprechende Mondphase ist der abnehmende Mond.

Die Wilde Frau steht für die hexenhafte, wilde, magische Energie in uns, aber auch für Rückzug und Fokus auf die innere Welt. Sie ist die Quelle der Weiblichkeit. Sie akzeptiert sich voll und ganz und ist voll in ihrem Körper zuhause. Sie ist leidenschaftlich, kreativ und sehr verbunden mit ihrer Intuition, mit ihrer inneren Weisheit 

Es ist die Phase, in der unser Hormonspiegel sinkt, in der wir sehr verbunden sind mit unserer Intuition, in der wir inspiriert sind und in der Transformation und Heilung stattfindet. Der Herbst ist die Zeit, um die letzten Früchte des Sommers zu ernten, Ordnung zu schaffen und Altes loszulassen, damit wir für die Ruhephase des Winters gut vorbereitet sind. Wir dürfen also nach innen gehen, reflektieren, was wir auf unserem bisherigen Weg gelernt haben, Gelerntes integrieren und nicht mehr Benötigtes gehenlassen, um uns weiterzuentwickeln.

Es ist auch eine Phase, in der du sehr gut darauf hören darfst, was dein Körper dir sagt. Es kann sein, dass in dieser Phase Unruhe, Selbstzweifel und negative Gedanken zunehmen und/oder dass du Gefühle sehr intensiv erlebst – entweder bist du in einem Hoch und bist sehr kreativ oder du erlebst eine Sinnkrise, in der du einfach alles hinwerfen und aufgeben willst.

Verschaffe dir genügend Zeit für dich, geh mit deiner Energie und erlaube dir, langsamer zu werden. Lass deine Gefühle fließen, z.B. indem du journalst, malst, dich intuitiv bewegst und deinem Körper genau das gibst, was gerade in dir lebendig ist, was gesehen werden und Ausdruck finden möchte. Deine mediale Fähigkeiten nehmen in dieser Phase zu – es ist also eine gute Zeit, um z.B. Tarot-Karten zu legen.

Diese Themenreihe findest du übrigens auch zum Anhören in meinem Podcast..


You may also like