Oktober 31

Was du tun kannst, wenn du dir einen beruflichen Neuanfang wünschst, aber Angst hast, zu scheitern

Vor einiger Zeit hat mich die Frage erreicht: „Lina, was würdest du tun, wenn du dir einen Neubeginn im Job wünschst, aber Angst hast zu scheitern?“ Wenn du vor dieser Herausforderung stehst, kann ich dir versprechen: Du bist damit nicht allein! Und ich habe heute ein paar kraftvolle Coachingfragen für dich, die du dir stellen kannst, um herauszufinden, was genau dahintersteckt und wie du kraftvoll damit umgehen kannst.

„Was ist wirklich die Angst?“ Oder – wenn mehrere Optionen für dich im Raum stehen: „Was ist wirklich die Angst, wenn ich mich „falsch“ entscheide?“

Ist die Angst wirklich, die falsche Entscheidung zu treffen oder dass es nicht klappt? Oder ist es die Angst davor, was dann passiert? Dass du dich blamierst vor anderen? Dass du nicht noch einmal wählen kannst oder nicht zügig noch einmal wechseln kannst? Dass dich niemand mehr einstellt, wenn einige Wechsel in deinem Lebenslauf auftauchen? Dass du dann kein Geld mehr verdienst und deinen Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten kannst?Sei hier ehrlich mit dir und schau wirklich genau hin, was konkret deine Angst ist – benenne sie, damit du sie greifen kannst. Was wir greifen können, damit können wir arbeiten. Frage dich mindestens dreimal, eher fünfmal: „Und was ist dann die Angst?“

Dann frage dich: Ist diese Angst real? Erstelle dir für deinen Kopf einen Plan, was du tun kannst, wenn das worst case Szenario tatsächlich eintritt.

Was ich nicht machen würde, ist, zu versuchen, die Angst zu eliminieren, wegzudrücken – es ist okay, dass sie da ist. Sie zeigt dir, dass das hier etwas ist, was dir wirklich wichtig ist. Wenn wir das anerkennen und ihr zugestehen, dass sie da sein darf (ohne uns von ihr davon abhalten zu lassen, für das loszugehen, was wir eigentlich möchten), dann setzen wir noch einmal ganz andere Energiereserven frei, die wir bisher darauf verwendet haben, gegen diese Angst zu kämpfen.

„Wie groß ist der Schmerz, wenn ich dort bleibe, wo ich bin?“

Wie groß ist dein Wunsch und deine Sehnsucht, etwas zu leben, das dich glücklich macht? Und bist du bereit, dafür in Kauf zu nehmen, auf dem Weg dorthin vielleicht hier und da mal „falsch“ abzubiegen? Wobei es „falsch“ in meinen Augen gar nicht gibt, denn du bist nach jeder Erfahrung klüger und lebenserfahrener. Nur weil sie dich nicht dorthin gebracht hat, wo du hinmöchtest, heißt es nicht, dass die Station umsonst war. Woher weißt du denn, dass es nicht vielleicht genau das braucht, um später dorthin zu kommen, wo du hinmöchtest?

„Was bedeutet Scheitern für mich?“

Meistens assoziieren wir „Scheitern“ damit, dass wir einen Weg nicht konsistent weitergehen. Wenn ich z.B. Wirtschaftswissenschaften und Chinesisch studiert habe (habe ich tatsächlich) und ich merke, ich bin für diese Wirtschaftswelt einfach nicht gemacht und gehe da raus – dann bin ich gescheitert (habe ich tatsächlich gemacht – und genau so gedacht). Zumindest fühlt es sich so an. Weil wir in einer Welt leben, in der wir lernen, dass wir einen Weg konsequent, logisch und linear gehen müssen. Weil so viele Menschen genau das leben und damit häufig „erfolgreich“ sind im Sinne von: Sie haben eine bestimmte Karrierestufe erreicht, verdienen viel Geld, fahren ein schickes Auto – aber eigentlich sind sie gar nicht glücklich. Also frag dich: „Was genau habe ich denn vermeintlich nicht geschafft oder erreicht, wenn ich den Gedanken habe: Ich bin gescheitert?“

Bist du wirklich gescheitert, wenn du dich für eine Option entscheidest oder wenn du etwas ausprobierst, das dich ruft und es stellt sich vielleicht als das „falsche“ heraus? Oder würdest du daran nicht sogar eher sehr positive Charakterzüge an dir erkennen – z.B. Integrität, Mut, Stärke (weil du nach deinen Werten handelst, weil du dir erlaubst, dein Glück an die oberste Stelle zu setzen – was so viele Menschen nicht tun), Offenheit, dich auf Neues einzulassen? Und bist du nicht eher gescheitert, wenn du dort bleibst, wo du bist, aber eigentlich gar nicht sein möchtest, wo du nicht glücklich bist und wo du dein Potential nicht ansatzweise so entfalten kannst, wie du es an der richtigen Stelle könntest?

Diese Fragen würde ich mir alle stellen – und dann würde ich losgehen. Mit aller Angst im Gepäck. Wenn wir warten, dass die Angst weggeht, dann warten wir, bis wir diese Erde verlassen. Ich weiß mittlerweile, dass es einen Grund hat, wenn ich spüre: Das hier funktioniert für mich nicht. Ich weiß, dass am Ende des Tages ich in den Spiegel schauen muss und mir die Frage beantworten muss: Bin ich eingestanden für mich und mein Lebensglück? Diese Integrität mir selbst gegenüber ist für mich mittlerweile das Wichtigste. Zumindest loszugehen, den ersten Schritt in Richtung Veränderung zu machen, auch wenn ich noch nicht weiß, ob es funktioniert – das weiß ich nämlich vorher nie. Aber es ist für mich mittlerweile keine Option mehr, in einer Situation zu bleiben, von der ich weiß und spüre: Das hier ist nicht richtig für mich. Das ist der größte Verrat an uns selber, den wir begehen können.

Also geh los, mach dich auf die Reise, klapp den Laptop zu und unternimm direkt jetzt den ersten Schritt in Richtung Veränderung!

P.S.: Mehr zum Thema teile ich auch in der Podcastfolge #46 mit dir, hör unbedingt rein, hier stecken so viele kraftvolle Veränderungsimpulse für dich drin!


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