Oktober 4

Was du nicht brauchst, um beruflich erfüllt & erfolgreich zu sein

Lange dachte ich, dass ich bestimmte Dinge brauche, um beruflich erfüllt und erfolgreich zu sein. Die Top 5 dieser Dinge und was du in meinen Augen tatsächlich brauchst, wenn du beruflich erfüllt und erfolgreich sein möchtest, teile ich in diesem Artikel mit dir.

1. Extrovertiertheit, mehr outgoing sein, mehr „Schaut alle her, hier bin ich!“

Ich dachte lange, ich müsse viel, viel lauter sein. Das habe ich zum einen geschlussfolgert, weil so gut wie alle Menschen um mich herum, die eine Führungsposition oder zumindest eine verantwortungs-trächtige Rolle hatten, so waren. Es wurde mir aber auch direkt zurückgemeldet in Feedback- und Leistungsbeurteilungsgesprächen.

Das „Problem“ ist: Ich bin sehr introvertiert. Das bedeutet nicht schüchtern! Ich äußere klar und manchmal unbequem meine Meinung. Ich sage, wenn etwas für mich nicht stimmig ist. Aber ich bin und bleibe ein „leiser“ Mensch. Und ich liebe es, denn es liegen so unglaublich wertvolle Qualitäten darin.

Ich sage etwas klar und deutlich, wenn ich etwas zu sagen habe – dann in der Regel kurz und knackig, auf den Punkt, ohne viel Schischi. Aber noch viel lieber höre ich zu – so kann ich nämlich noch klarer in dem sein, was ich später sage. Ich verstehe viel mehr über mein Gegenüber und vom dem, was um mich herum passiert, wenn ich zuhöre. Viel zu sagen, nur damit ich etwas gesagt habe und alle es gehört haben, gibt mir nichts. Mir wie King Kong auf die Brust zu trommeln, damit meine Führungskraft sieht, was ich alles leiste, hat für mich nie Sinn ergeben. Heute weiß ich, dass ich das auch nicht muss – aber ich dachte lange, ich müsse es noch lernen und verändern.

2. Politisch-strategisches Geschick

Auch das habe ich beobachtet – die Menschen um mich herum, die die „wichtigen“ Posten hatten (oder dort hinwollten), wussten immer sehr genau, wem sie was in welcher Version wann erzählen müssen, um selbst weiterzukommen oder die maximalen Vorteile aus einer Situation zu ziehen.

Ich bin nullkommanull so! Ich kann es gar nicht. Erstens würde ich spätestens bei der dritten Person vergessen, was ich wem wie erzählt habe. Zweitens brauche ich meine Hirnkapazität brauche, um mir über viel wichtigere Dinge Gedanken zu machen. Drittens macht sich bei mir wirklich körperlich Unwohlsein breit, wenn ich daran denke, Menschen so zu verschieben wie Schachfiguren auf einem Brett.

Und dennoch erlebe ich immer wieder – gar nicht nur in der Arbeitswelt – dass unsere Welt in vielen Bereichen genau so funktioniert.

Früher dachte ich, dass mit mir etwas nicht stimmt, dass ich zu naiv oder gutmütig für diese Welt bin, dass ich mir mehr politisch-strategisches Agieren zulegen muss, weil man einfach verliert, wenn man ehrlich und transparent kommuniziert.

Mittlerweile habe ich das zum Großteil für mich geshiftet. Einer meiner Hauptwerte ist Authentizität und je mehr ich ihn lebe, desto stimmiger fühlt sich mein gesamtes Leben an. Und es kreier viel schneller eine Vertrauensebene – sowohl bei meinen Kund*innen als auch im Privaten.

3. Eine Führungsposition / sehr verantwortungsvolle Position innerhalb eines Unternehmens

Das war in meinem Umfeld einfach so „normal“, dass in meinem Kopf gar nicht die Möglichkeit existierte, dass man diesen Weg nicht geht.

Letztendlich bin ich ihn ja nicht gegangen, weil es sich immer falsch angefühlt hat. Aber es hat sich eben auch immer ein Stück weit angefühlt wie „es noch nicht geschafft haben“. Denn mit zwei Studienabschlüssen und fließende Chinesischkenntnissen muss man doch ganz weit hinaus…

4. Bestimmtes Gehalt

Diese Überzeugung war SEHR lange in meinem Kopf – für das Gefühl von Erfolg im Beruf braucht man doch ein bestimmtes Gehalt!

Geld ist nach wie vor etwas, das mir sehr wichtig ist. Meine ganz persönliche Definition von Erfolg für mich beinhaltet auf jeden Fall auch einen bestimmten Geldbetrag, den ich monatlich generieren möchte. 

Aber Erfolg koppelt sich für mich nicht ausschließlich an diesen Betrag. Ich denke nicht, dass ich noch nicht erfolgreich bin, wenn ich diesen Betrag noch nicht generiere. Erfolg beinhaltet für mich so viel mehr – zum Beispiel, dass ich mit dem, wer ich bin und wie ich bin einen Unterschied mache auf diesem Planeten. Dass Menschen, die mit mir arbeiten, glücklicher und motivierter gehen als sie gekommen sind. Dass ich montags gerne aufstehe. Dass meine Arbeit mich mehr auftankt als dass sie mir Kraft zieht.

Früher dachte ich, dass dieses bestimmte Gehalt der ausschlaggebende Punkt wäre. Dass ich, wenn ich etwas machen würde, was mir zwar Spaß macht, aber weniger Einkommen bringt, per se schon nicht erfolgreich wäre. Das war eine riesige Blockade, die mich ganz lange davon abgehalten hat, überhaupt über Alternativen nachzudenken, die mich wirklich erfüllen würden.

5. So viel Wissen, Kompetenz & Kontrolle, dass du keine Fehler mehr machst

Ich war immer in Positionen tätig, die sehr nah an der Unternehmensleitung waren und in denen ich wichtige und zentrale Themen wie Entsendungen oder Bonusprozesse für höhere Führungskräfte begleitet habe. Ich hatte jedoch nie wirklich Governance in diesen Rollen: Die Themen waren zwar wichtig und von zentralem Interesse, aber ich hatte nicht die Macht, wirklich Entscheidungen zu treffen – die lagen immer bei meiner Führungskraft oder der Geschäftsleitung.

Das bedeutete auch: Diese Rollen waren sehr anfällig dafür, dass Menschen mir Dinge in die Schuhe geschoben haben oder Verantwortlichkeiten an mich versucht haben abzugeben, die gar nicht bei mir lagen, um selbst besser dazustehen, sich zu schützen oder was auch immer.

Deshalb dachte ich lange: Wenn ich erstmal eine Position habe, in der ich nicht mehr angreifbar bin, in der mir niemand, der über mir steht oder andere Interessen (und bessere Connections nach oben) hat, mir einen Strick drehen kann aus dem, was ich tue, weil ich so viel weiß und kann, dass ich einfach keine Fehler mehr mache und/oder Dinge so gestalten kann, dass es auch nicht so aussehen kann, als ob ich welche mache, dann bin ich angekommen und erfolgreich.

Das ist natürlich totaler Quatsch. Ich merke immer mehr, dass bestimmte Themen, Denkweisen, Verhaltensweisen und Machtinteressen einfach immer präsent sind, egal in welcher Branche, in welchem Unternehmen und in welchem Umfeld.

Das finde ich zwar stellenweise erschreckend, aber zu einem großen Teil auch beruhigend. 

Denn erstens: Fehler passieren immer und überall. Zweitens: Es gibt immer und überall Menschen, die das ausnutzen oder deine Arbeit so hinstellen als hättest du einen Fehler gemacht, um für sich selbst einen Vorteil zu generieren oder um von sich selbst abzulenken. Überall, wo Menschen am Werk sind, kann dir das passieren. Und es hat nichts mit dir zu tun.

Was du in meinen Augen tatsächlich brauchst, um beruflich erfüllt und auch erfolgreich zu sein

Deine eigene Definition von Erfolg

Was bedeutet Erfolg für dich ganz persönlich? Wenn diese Definition einen bestimmten Geldbetrag oder eine Führungsposition beinhaltet, ist das vollkommen okay. Es geht nicht um pauschal richtig oder falsch. Es geht darum, dass du weißt, was du möchtest, warum du es möchtest, was es für dich bedeutet.

Mut

Du brauchst Mut – Mut, den Weg zu gehen, auf den du eigentlich wirklich Lust hast, auch wenn das bedeutet, dass sich dein Umfeld verändert, dass du teilweise nicht mehr dazugehörst (mehr zu diesem Thema findest du in der Podcastepisode #55), dass du durch die tiefsten Täler wanderst aus Ängsten und Zweifeln und manchmal auch einfach keine Ahnung hast, ob und wie es funktionieren wird.

Klarheit

Wer bist du und was möchtest du bewirken mit dem, was du tust? Und du brauchst Begeisterung für diese Version von dir – denn je authentischer du auftrittst und je weniger Fassade du nach außen aufrecht erhalten musst, umso mehr Energie bleibt dir dafür übrig, etwas wirklich Geniales zu erschaffen.

Die Fähigkeit, dich selbst zu halten.

Darüber habe ich auch in den letzten Podcastepisoden gesprochen. Falls du sie noch nicht gehört hast, dann hör unbedingt rein, hier stecken so kraftvolle Impulse für dich drin. Diese Fähigkeit, dich selbst sicher halten zu können und Sicherheit in dir generieren zu können, ist super wichtig, denn du bist ein Mensch – du wirst stolpern und hinfallen und manchmal auch Dinge grandios in den Sand setzen. Es ist wichtig, dass du in diesen Momenten nicht von dir weggehst und dir deine Liebe nicht entziehst, sondern voll hinter dir stehst, dich halten kannst und für dich da bist.


Wir denken so häufig, dass es äußere Faktoren sind, die wir brauchen, um glücklich, erfüllt und erfolgreich in unserem Beruf zu sein – aber wenn wir genauer hinsehen, sind es an der Basis eigentlich immer Themen und Dinge in uns, die wir klarziehen und etablieren dürfen. Denn diese Faktoren bilden die eigentliche Basis dafür, dass wir erfüllt sind, dass wir glücklich sind mit dem, was wir tun und den Erfolg generieren, der sich für uns wirklich auch nach Erfolg anfühlt.

Wenn du gerade noch auf Sinnsuche bist, wenn du das Gefühl hast, du möchtest mehr bewirken mit dem, was du beruflich machst, dich selbst mehr verwirklichen, dann findest du hier einen Purpose Finder, den du dir für 0€ herunterladen kannst und der dich dabei unterstützt, Ideen zu generieren, welche berufliche Tätigkeit dich wirklich erfüllt und dir Sinn verleiht.


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