September 26

Du hast keine Angst zu scheitern – du hast Angst vor dem Gefühl dahinter 

Egal, ob wir darüber nachdenken, unsere Arbeitszeit zu reduzieren, zu kündigen, uns von unserem Partner zu trennen oder unser eigenes Business zu starten – sie ist treu an unserer Seite: Die Angst, zu scheitern. Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Angst, uns zu blamieren und dass es hinterher schlimmer ist als vorher.

Typische Stimmen deiner Angst zu scheitern

„Was, wenn es nicht klappt?“

„Ich weiß nicht, wie es geht“

„Was, wenn ich mich voll blamiere?“

„Was, wenn es die falsche Entscheidung war?“

„Was, wenn es hinterher schlimmer ist als vorher?“

Kennst du? Ich auch. Es sind die typischen Geschichten, die in unserem Kopf ablaufen, wenn wir darüber nachdenken, wirklich etwas in unserem Leben zu verändern. 

Und es ist gut, dass diese Gedanken da sind, denn sie beschützen uns davor, uns unbedacht Risiken auszusetzen, die potentiell gefährlich für uns sind. In unseren Breitengraden jedoch sind sie meist Blockaden, die schlicht nicht wahr sind und uns daran hindern, für das Leben loszugehen, das uns eigentlich wirklich erfüllt. 

Doch wenn du spürst, dass etwas für dich nicht stimmig ist und du dir eine Veränderung wünschst, dann geh dem nach – es hat immer einen Grund und es rächt sich langfristig, wenn du diesen Impuls wegdrückst.

Wenn wir etwas verändern, in etwas Neues springen, ist das fast immer verbunden mit Unsicherheit – woher sollen wir auch wissen, was dort ist? Wir waren dort ja noch nie. Und ja, es kann sein, dass das Neue nichts für dich ist – das ist okay, dann bist du um eine Erfahrung reicher und kannst von dort aus neu entscheiden.

Ich komme mir auf meinem Weg manchmal vor wie bei Ninja Warrior: Ich springe in etwas Neues, sehe, welche Skills ich dafür brauche und von dort aus mache ich den nächsten Schritt. Wenn ich im Wasser lande, entscheide ich, ob ich es noch einmal versuche oder ob ich auf einer neuen Plattform starte.

Wenn du spürst, dass etwas anders werden soll, dann erlaube dir, den ersten Schritt zu machen, Dinge auszuprobieren, ohne dass du vorher schon weißt, ob sie wirklich zu 100% richtig für dich sind und ob sie funktionieren. Das weißt du vorher einfach nicht, egal, wie lange du darüber nachdenkst. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind Entscheidungen revidierbar. Du kannst neu wählen, wenn sie nicht zu dir passen. 

Wo die Angst zu scheitern wirklich herkommt

Dass uns das schwerfällt und wir vor einem neuen Schritt immer Angst haben, zu scheitern, ist kein Zufall – wir lernen das so. Wir durchlaufen einen bestimmten Bildungsweg, legen uns beruflich auf etwas fest, was mehr oder weniger dem entspricht und das machen wir dann. 

Dabei wird aber nicht beachtet, dass wir oft erst später auf dem Weg überhaupt herausfinden, wer wir sind, was wir wollen, worin wir gut sind, was uns Freude macht. Und wenn wir dann an diesem Punkt sind, stecken wir oft in etwas fest, das wir zu einem früheren Zeitpunkt definiert haben, an dem wir von uns selbst noch keinen Schimmer hatten oder einfach eine andere Version von uns waren. 

Das meine ich nicht nur bezogen auf unseren Beruf – wir sind Menschen, wir verändern uns, wir wachsen, wir machen bestimmte Erfahrungen. Und dann stellen wir vielleicht fest, dass auch bestimmte Dinge im Außen nicht mehr zu uns passen, egal ob das Beziehungen sind, bestimmte Gegenstände, Kleidung, Hobbies, der Wohnort… aber wir erlauben uns nicht, auszubrechen. Weil wir Angst haben, was die anderen denken. Dass es die falschen Entscheidungen sind. Weil wir gar nicht wissen, was kommt und wir Angst haben, dass wir den Schritt ganz bitter bereuen. Weil wir Angst haben, dass sich unser Umfeld abwendet, dass wir wieder ganz von vorn anfangen müssen oder dass wir es nicht schaffen. 

Wenn wir hier tiefer graben, stellen wir fest, dass es fast immer nicht materielle Dinge, sondern bestimmte Gefühle sind, vor denen wir Angst haben oder von denen wir denken, dass wir sie nicht aushalten können. Wir haben nicht wirklich Angst davor, kein Einkommen mehr zu haben, unter einer Brücke zu schlafen oder zu verhungern. Wir haben Angst davor, alleine zu sein, wenn sich andere von uns abwenden. Wir haben Angst vor dem Gefühl, uns zu schämen, weil wir denken, dass wir in den Augen unseres Umfelds versagt haben, wenn es nicht klappt. Wir haben Angst vor dem Schmerz, den wir fühlen würden, wenn wir eine Entscheidung bereuen.

Das Ding ist aber: Wenn du nichts veränderst, dann wird sich nichts verändern. Du wirst immer erst wissen, wie es auf der anderen Seite ist, wenn du durch die Tür gehst. Du merkst erst, wie mächtig, wie kraftvoll, wie schöpferisch du bist, wenn du anfängst, Dinge zu verändern.

Ein positiver Nebeneffekt: Du fängst an, dir selbst zu vertrauen. Weil du durch tatsächliche Erfahrung lernst, dass du mit allem umgehen kannst, was dir begegnet. Entweder, weil du die Skills schon in dir hast oder weil du in der Lage bist, sie dir anzueignen. Das kreiert eine Sicherheit und einen Anker in dir, den du im Außen so nie finden wirst.

Die Angst zu scheitern ist auch bei mir nach wie vor ein regelmäßiger Gast, doch sie blockiert mich nicht mehr. Sie ist allerdings eine der größten Blockaden, die ich bei meinen KundInnen immer wieder erlebe. Deshalb ist mein Coaching kein typisches Jobcoaching, sondern begleitet dich viel tiefer. Denn wenn du verstehst, was wirklich in dir arbeitet, wenn du tief tauchst und erforschst, was sich wirklich hinter deiner Angst zu scheitern verbirgt und wie du das auflösen kannst, dann wirst du unaufhaltbar.

Wie du mit der Angst vor Veränderung, Unsicherheit und dem Gefühl von Kontrollverlust umgehen kannst, teile ich außerdem in dieser Podcastfolge mit dir.

Du möchtest mich an deiner Seite? Schreib mir für deinen Platz im 1:1 Coaching.


You may also like