August 24

Was unserem Berufsglück im Weg steht…

Diese Zeilen wollen heute aus mir heraus. Ich habe keine Ahnung, wer sie gerade lesen muss, aber ich vertraue dem Impuls.

Ich glaube, es läuft immer noch einiges nicht ganz richtig in unserer Arbeitswelt. 

Ich glaube, es ist falsch, dass wir uns jeden Tag von Fassade zu Fassade begegnen – möglichst glattpoliert und nicht angreifbar.

Ich glaube, es ist falsch, dass wir uns von Menschen, die in der Hierarchie höher stehen als wir oder als Kunde agieren, anbrüllen lassen müssen, ohne dass dies Konsequenzen hat. 

Ich glaube, es ist falsch, dass wir so häufig das Gefühl haben, es schwebt permanent ein Damoklesschwert über uns.

Ich glaube, es ist falsch, dass so viel geredet, aber wenig gesagt wird.

Ich glaube, es ist falsch, dass Entscheidungen nicht danach getroffen werden, ob sie der Sache dienen, sondern ob sie dem Bild dienen, das derjenige, der sie trifft, vor der jeweils höhergestellten Person wahren möchte.

Ich glaube, es ist falsch, dass wir uns mit Drohungen und Manipulation nach oben kämpfen.

Ich glaube, es ist falsch, dass sich bis in die Vorstandsetagen kleine verletzte Kinder begegnen, die sich auf der Suche nach Anerkennung gegenseitig die Sandburgen kaputtmachen, anstatt empowerte Erwachsene, die gemeinsam etwas richtig Geniales erschaffen wollen.

Ich glaube, es ist falsch, dass wir eine halbe Stunde damit verbringen, über Farbe und Position eines Pfeils auf einer PowerPoint Folie zundiskutieren, aus Angst, dass ein anderer Mensch, der in der Hierarchie höhersteht, kritische Fragen stellt, die uns gefährden oder entlarven könnten.

Ich glaube, es ist falsch, dass wir Verträge schließen, die einen bestimmten Teil unserer Lebenszeit gegen einen bestimmten Geldbetrag tauschen und dann ohne Gegenleistung deutlich mehr Zeit einbezahlen, um die Erwartung zu erfüllen, dass wir bereit sind, „die Extrameile zu gehen“ – aus Angst; nicht für etwas, hinter dem wir wirklich stehen.

Es muss irgendwie anders gehen.

Wie genau? Honestly – I don’t know. Aber es muss irgendwie anders gehen. 

Kürzlich sagte jemand zu mir: „Unser System funktioniert nunmal so – dann müsstest du ja das gesamte Wirtschaftssystem umkrempeln“.

Ja, vielleicht.

Vielleicht fangen wir aber auch erstmal im Kleinen an – bei uns.

Vielleicht fangen wir erst einmal an, uns zu erlauben, nicht in Systemen zu bleiben, die uns kleinhalten und uns nicht guttun.

Vielleicht fangen wir damit an, unsere eigene Größe zu erkennen und die Macht, die wir darüber haben, den Mikrokosmos unseres eigenen (Arbeits-)Lebens zu gestalten.

Und vielleicht, ganz vielleicht, verändert sich dann nach und nach der Makrokosmos mit uns.

Kommst du mit?


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